Der Philosoph Walter Burley
Walter Burley gilt als einer der einflussreichsten Philosophen des 14. Jahrhunderts und nimmt im philosophischen Diskurs seiner Zeit eine zentrale Position ein. Zwar fand er die größte Aufmerksamkeit durch seine scharfe Kritik an Wilhelm von Ockhams Logik und Naturphilosophie, doch entwickelte er durchaus auch ein eigenes philosophisches System.
Oxford und Paris
Nachdem Burley an der Artistenfakultät in Oxford (1300–1310) als Magister tätig gewesen war, studierte er an der Universität Paris Theologie und lehrte dort später auch selbst (1310–1326).
Er war Autor eines umfänglichen Œuvres von über 70 längeren und kürzeren Werken. Sein Werk zeigt, neben der Beschäftigung mit Logik und Metaphysik, ein besonderes Interesse für naturphilosophische Problemstellungen.
Außer selbständigen Traktaten zur Naturphilosophie wie dem Tractatus primus und dem Tractatus secundus, verfasste er Kommentare zu den folgenden libri naturales des Aristoteles: Physica, De caelo, De generatione et corruptione, Meteora, De anima, De sensu et sensato, De somno et vigilia, De longitudine et brevitate vitae, De memoria et reminiscentia und De motu animalium.
Einflussreiche Werke
Burleys Werke übten im 14. und 15. Jahrhundert großen Einfluss aus und einige wurden nach seinem Tod auch gedruckt – wie sein letzter Kommentar zur Physik des Aristoteles, der unter anderem 1609 in Venedig gedruckt wurde.
Diesem Druck sind die hier gezeigten Bilder entnommen.